Ein Problem harrt der Lösung
Man stelle es sich nur einmal vor: Die Altstadt von Bad Belzig wäre vom Durchgangsverkehr befreit. Weniger Verkehr, weniger Lärm und weniger Schadstoffe in der Luft wären die unmittelbare Folge. Mit anderen Worten die Lebensqualität in der Innenstadt würde spürbar steigen. Dies geschähe, ohne dass der von der Corona Krise gebeutelte Einzelhandel auch nur einen Cent Einbußen zu befürchten hätte. Denn der Durchgangsverkehr kauft nicht ein. Im Gegenteil, mit der gestiegenen Lebensqualitat in der Innenstadt würden sich vielleicht sogar mehr Menschen zu einem Bummel durch die Altstadt entschließen und eventuell das Eine oder Andere einkaufen.
Das ist keine Utopie, sondern läßt sich durch wenige verkehrsleitende Maßnahmen erreichen. Gefordert wird dies bereits seit langem. Schon 2014 gab es ein sinnvolles Verkehrskonzept, das sich seither sogar auf der Webseite der Stadt nachlesen läßt (Hier). Umgesetzt davon wurde bislang nichts.
„Bad Belzig hat große Chancen durch die hohen Mieten In Berlin nunmehr neue Einwohner zu gewinnen, aber dazu bedarf es einer attraktiven Innenstadt. Hier nutzen wir unser Potenzial noch bei weitem nicht aus“, meint Gustav A. Horn (SPD), der Vorsitzende des Finanzauschusses.
Die SPD Fraktion hatte bereits zur letzten Sitzung der SVV einen einfachen und leicht umzusetzenden Vorschlag gemacht. Die Wiesenburger Brücke sollte ausser für den Bus – und Ladeverkehr her stadtauswärts zu befahren sein. Stattdessen sollte der Verkehr durch die Niemöllerstrasse umgeleitet werden. Deren schlechter Zustand hätte viele davon abgehalten dieses zu tun und sie wären gleich – wie ohnehin gewünscht – über die Puschkinstrasse aus der Stadt gefahren. Im Stadtentwicklungsausschuss fand dieser Vorschlag noch eine überwältigende Mehrheit, bemerkenswerterweise lehnte ihn die Mehrheit des Hauptausschusses nach Protesten aus der Anwohnerschaft der Nimöllerstrasse ab; ebenso wie die Mehrheit in der SVV am 26.10. Das Problem wurde mal wieder nicht gelöst.
Damit kann sich die SPD nicht abfinden. Für uns ist eine lebendige und lebenswerte Innensstadt von großer Bedeutung, um den Einwohnern Lebenqualität zu ermöglichen sowie Besuchern und potenziellen Zuzüglern eine atttraktive Stadt zu zeigen, in der man sich gerne aufhält.
„Wir brauchen eine lebenswerte Stadt mit einer lebendigen Altstadt, um Bad Belzig auch als Kurort attraktiv zu halten“, meint dazu Anne Baaske (SPD), Mitglied im Stadtenwicklungsausschuss.
Aus diesen Gründen unternimmt die SPD Fraktion in der SVV nunmehr einen neuen Vorstoß, um zumindest das Problem des Durchgangsverkehrs anzugehen. Sie stellt daher der SVV einen Arbeitsauftrag an die Stadtverwaltung zur Abstimmung, der diese verpflichtet, zusammen mit Expertinnen und Experten Lösungen zu erarbeiten. Diese müssen dann der SVV zur Abstimmung vorgelegt werden. Auf der SVV am 14.12. wird sich zeigen, ob dieser Vorstoß nun eine Mehrheit findet oder das Problem erneut vertagt wird.
„Wir werden nicht locker lassen, “ erklärt der Fraktonsvorsitzende der SPD Sven Schmidt.“ Das Problem ist zu wichtig, als das wir seine Lösung immer wieder aufschieben“.